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Hätten Sie gewusst


 

Daten und Fakten zur AWB

Stand: 31.12.2022
Mitarbeiterzahl1.925 (davon 52 Auszubildende)
Umsatz192,3 Millionen €
Anlagen3 Betriebshöfe, eine Werkstatt, 2 Wertstoff-Center, 2 Müllumladestationen

Hauptgeschäftsfelder

Stadtreinigung

Die  Mitarbeiter der Stadtreinigung reinigen rund 9.389 km an Straßen und Gehwegen pro Woche. Außerdem halten sie die Standorte der Glascontainer sauber, beseitigen wilde Müllablagerungen, leeren rund 23.300 öffentliche Papierkörbe, kehren Laub und machen im Winter die Straßen frei von Schnee und Eis. An Karneval und nach einem Hochwasser räumen sie blitzschnell wieder auf. Zusätzlich übernehmen sie auch die Aufstellung und Leerung der städtischen Altkleider-Container. Hinzu kommt die Umsetzung des für die Stadt Köln entwickelten Toilettenkonzeptes mit Aufstellung, Wartung und Betrieb unterschiedlicher Toilettentypen.

 

Abfallwirtschaft

Die Müllwerker und Kraftwagenfahrer der AWB führen pro Woche mehr als 277.000 Tonnen- und Behälterleerungen in Köln durch. Die Hausmüll- und Biotonnen werden von der AWB mindestens einmal wöchentlich geleert. Dazu kommen alle 14 Tage die Papier- und die Wertstofftonnen. 

Dabei wurden rund 229.800 t Restmüll und rund 39.000 t Biomüll im Kölner

Stadtgebiet eingesammelt und über Straße sowie Schiene in die städtischen Entsorgungsanlagen transportiert. Daneben fielen zusätzlich insgesamt rund 39.400 t Sperrgut an.

 

Wussten Sie schon?

Wir bieten kostenlose Beratungen und Aktionen an – speziell für Kindertageseinrichtungen, Schulen, aber auch Vereine und andere Institutionen. Interessierte Kölner können einen Betriebshof und eine Müllumladestation besichtigen. Als „das“ Unternehmen für Stadtsauberkeit übernimmt die AWB Verantwortung für Köln in der Zukunft. Mit der Initiative „Sauberkeit in Köln: erleben, erlernen, umsetzen“ wenden wir uns deshalb an „große“ und „kleine“ Kölner. Sie erlernen den ökologisch-einwandfreien Umgang mit Abfall, stärken ihr Umweltbewusstsein und erfahren, wie ein modernes Entsorgungsunternehmen arbeitet. 
Melden Sie sich unter nissi@awbkoeln.de.

Nissi steht für nachhaltig in eine saubere Stadt investieren.

Die Geschichte der AWB

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Wie im antiken Köln der Müll entsorgt und die Straßen gereinigt wurden, ist nicht sicher. Wahrscheinlich warfen die Bewohner den Abfall in Sickergruben nahe der Wohnhäuser, in die auch die menschlichen Exkremente gelangten. Archäologen haben am Rheinufer vor den Toren der damaligen Stadt auch Müllhalden mit Gewerbeabfällen und Hausmüll entdeckt.

Erste Hinweise über die Stadtreinigung im Mittelalter stammen aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Zunächst wurden Haus- und Gewerbeabfälle und sogar menschliche Exkremente einfach auf die Straßen und Plätze oder in einen der Stadtbäche geschüttet. Hausschweine fraßen Küchenabfälle. Erst seit dem 15. Jahrhundert wird die Stadtreinigung als eine öffentliche Aufgabe verstanden. Der Rat der Stadt Köln beschäftigte sich wiederholt mit dem Müllproblem. Mitte des 15. Jahrhundert verpflichtete er die Einwohner unter Strafandrohung, den Unrat vor ihren Türen zu beseitigen. Die städtischen Wegemeister wachten darüber. Zudem schloss die Stadt mit Bauern der Umgebung Verträge, die den Abtransport vor allem von Mist vorsahen – sie nutzten ihn als Dünger für die Felder. Bezahlt wurden die Bauern aus dem Stadtsäckel. Trotzdem stellte der Rat 1579 fest, „dass die Einwohner es vor ihren Häusern und Erbschaften ganz unsauber und unrein halten“. Die Folge waren große Epidemien zum Beispiel im 16. und 17. Jahrhundert.

Zweimal übernahmen die Franzosen im 18. Jahrhundert das Zepter in Köln. Als sie im Verlauf des Siebenjährigen Krieges (1756-63) die Domstadt besetzten, scheinen sie von den hygienischen Zuständen entsetzt gewesen zu sein. Um sich vor dem Gestank in den Gassen zu schützen, sollen sich die Offiziere mit Eau de Cologne getränkte Tücher vor ihr Gesicht gehalten haben. 1761 erließ die Besatzungsmacht eine Verordnung, die feste Kehrzeiten und einen geregelten Müllabtransport vorschrieb.

Nach der Französischen Revolution besetzten die Franzosen Köln im Oktober 1794 ein zweites Mal - diesmal für rund 20 Jahre. Sie gingen daran, die Verhältnisse in Köln grundlegend neu zu ordnen. Dazu gehörte auch die Stadtreinigung. Am 19. Dezember 1801 trat ein zweisprachiges „Règlement“ in Kraft: 

„Art. I.: Die hiesigen Einwohner sind verpflichtet, die Straßen vor ihren Häusern oder ihren Besitzungen bis auf die Mitte der Hauptstraße zu reinigen und zu kehren und den Kot an den Häusern aufzuhäufen, um das Wegholen zu erleichtern. (...)
Art. III.: Die Unreinlichkeiten aus dem Innern der Häuser müssen in Körbe geworfen und in die Karren getragen werden, die zum Wegholen derselben bestimmt sind.“


Für den Abtransport beauftragte die Stadt einen privaten Fuhrunternehmer. Er hatte für den Weiterverkauf des Mülls, zum Beispiel als Dünger in der Landwirtschaft, zu sorgen.

Auch nach dem Abzug der Franzosen aus Köln und der Machtübernahme durch die Preußen 1815 behielt das fortschrittliche Règlement von 1801 seine Gültigkeit: Die Bürger hatten die Straßen vor ihren Häusern zu kehren, die privaten Reinigungs-Unternehmer die Abfuhr des Hausmülls und des Straßenkehrichts sicherzustellen.

1822 wurde die alte Verordnung durch ein „Erneuertes Règlement“ in ihren Grundzügen bestätigt und in einigen Punkten ergänzt. So mussten die Bürger zur Vermeidung von Staub vor dem Kehren die Straße mit frischem Wasser begießen. Mit dem Anwachsen der Stadt im 19. Jahrhundert erschien die bisherige Aufgabenteilung zwischen Bürgern und Fuhrunternehmern nicht mehr praktikabel. Da der Verkehr stetig zunahm, konnte den Anwohnern das Kehren der großen Plätze und Hauptverkehrsstraßen kaum noch zugemutet werden.

Gründung der Berufsfeuerwehr führt zur Diskussion über die Einführung eines kommunalen Reinigungsbetriebs.

Zwischen 1816 und 1850 stieg Kölns Einwohnerzahl von 50.000 auf knapp 100.000. Die Wohnverhältnisse waren oft schlecht, die Seuchengefahr groß. Zudem häuften sich die Klagen über die Arbeit der Fuhrunternehmer. Erstmals wurde die Übernahme der Stadtreinigung durch städtische Arbeiter gefordert. Doch erst mit der Gründung einer städtischen Berufsfeuerwehr 1871 griff man diesen Gedanken wieder auf. Die Stadtverordneten beschäftigte die Frage, ob die „Spritzenmänner“ nicht auch das Kehren der Straßen übernehmen sollten. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt.

In den 70er und 80er Jahren diskutierte man kontrovers, ob eine kommunale oder private Stadtreinigung effektiver und günstiger sei. Nachdem die alte Stadtmauer niedergelegt worden war und sich das Stadtgebiet durch Eingemeindungen stark ausgedehnt hatte, stimmte der Rat am 1. Oktober 1889 der Errichtung eines Fuhrparks und der Übernahme der Stadtreinigung zu.

Ortsstatut regelt Straßenreinigung und Müllabfuhr in der Innenstadt.

Am 1. August 1890 trat das „Ortsstatut, die Straßenreinigung betreffend“ in Kraft. Die ersten städtischen Arbeiter hatten bereits am 1. Juli 1890 ihre Tätigkeit aufgenommen. Das Ortsstatut beschrieb ihre Aufgaben:

„1. Das Reinigen der Fuß- und Fahrbahnflächen einschließlich der Abfuhr des Kehrichts. 
2. Die Beseitigung des Schnees von den Fahrbahnen. 
3. Die Abfuhr der Hausabfälle.“

Zunächst waren die Arbeiter vor allem für die „Reinigung von 38 Hauptverkehrsstraßen der Altstadt, ferner der Märkte, der Straßenflächen vor den städtischen Grundstücken“ verantwortlich. Jedes Jahr wurden weitere öffentliche Plätze und Straßen in den städtischen Reinigungsplan aufgenommen. Seit 1894 war das städtische Reinigungswesen für die gesamte Innenstadt zuständig. Dann folgten die Straßen der Neustadt.

Städtische Straßenreinigung und Müllabfuhr auch in den Vororten.

1898 entschied man, die städtische Straßenreinigung und Müllabfuhr auch auf die Vororte auszudehnen. 1905 umfasste der Reinigungsplan rund 700 Straßen. Anfang des 20. Jahrhundert fanden schon rund 800 Menschen ein Auskommen beim städtischen Reinigungswesen.

Ein großes hygienisches Problem bei der Müllabfuhr war die Staubentwicklung beim Umschütten des Abfalls aus den Müllgefäßen in den Müllwagen. 1897 führte man deshalb einen neu konstruierten „Kehrichtwagen“ unter der Bezeichnung „Salubrità“ ein. Der geschlossene Wagen besaß seitliche Einfüllvorrichtungen mit selbsttätigen Klappen. Diese öffneten sich nur beim Entleeren der Gefäße. Um 1905 waren bereits über 160 dieser Kastenwagen im Einsatz. Wirklich funktionieren konnte die staubfreie Müllentsorgung allerdings nur dann, wenn auch entsprechende Müllbehälter benutzt wurden. 1897 verfügte eine Polizeiverordnung, dass keine offenen Kisten, Eimer und Säcke benutzt werden durften, sondern nur noch Müllbehälter aus Metall mit einem fest schließenden, von dem Kasten nicht zu trennenden Deckel, mit Handgriffen oder Bügeln, die nur so schwer sein sollten, dass sie ein Mann „bequem heben und in den Abfuhrwagen entleeren kann“.

Elektromobil- und Automobilfahrzeuge werden angeschafft.

Gleichzeitig mit dem Aufbau des Reinigungsbetriebs war ein Fuhrpark eingerichtet worden - Fuhrwagen und Pferde für Stadtreinigung und Feuerwehr, untergebracht in der „Hauptfeuerwache“ im Agnesviertel. Bis 1905 hatte der Direktor der Feuerwehr auch die Oberaufsicht über Straßenreinigung und Fuhrpark. Bis 1900 vergrößerte sich die Reinigungsfläche von 117000 auf über 1,5 Mio. Quadratmeter, die Hauptverkehrsstraßen wurden bis auf Sonntag täglich, die übrigen Straßen dreimal pro Woche nachts mit Kehrmaschinen gesäubert. 1913 schaffte die Stadtreinigung den ersten batteriebetriebenen „Elektromobil-Vorspannwagen“ an. Ein Jahr später erhielt der Fuhrpark zwei weitere. An diese konnten Kehrmaschinen, aber auch Spreng- oder Abfuhrwagen gehängt werden, weswegen man sie „elektrisches Pferd“ nannte.

Mitte der 20er Jahre traten an die Stelle der Stallungen Großgaragen mit ihren Kraftwagenabteilungen. In der Ehrenfelder Roßstraße wurde die Hauptwerkstätte eingerichtet, wo Spezialisten die Fahrzeuge aller städtischen Dienststellen reparierten und warteten. Nur für die Wagen der Feuerwehr waren sie nicht zuständig. Getrennt nach Benzinfahrzeugen und Elektromobilen standen Autoreparatur- und Montagewerkstätten zur Verfügung, außerdem Schmiede und Schlosserei, Dreherei, Polsterer- und Sattlerwerkstätte, Anstreicher- und Lackierwerkstätte, Prüfstelle für elektrische Einrichtungen, Vulkanisieranstalt für die Instandhaltung aller Reifen, Brems- und Motorprüfstelle, Klempnerei und eine Besenbinderei. 1930 wurde die Hauptwerkstätte auf ein neu erworbenes Grundstück am Maarweg verlegt.

Volle Mülltonnen werden gegen leere getauscht.

Mit der Einführung des Wechseltonnensystems 1926 schaffte die Stadt Ringtonnen an. Sie hatten ein Fassungsvermögen von 110 Litern. Jedes Hausgrundstück mit vier Familien erhielt eine solche Tonne. Zum Transport der Mülltonnen dienten hell gestrichene Elektrokarren mit einer Ladefläche und einem Anhänger, die je 18 Tonnen fassten. In neu errichteten Müllumladestationen entleerte man die Tonnen, reinigte sie in „Spülmaschinen“, und tauschte sie wieder gegen die nächsten.

Der Müll aus den Tonnen (im Winter eigens aufgetaut) wurde durch eine mechanische Entleerungsvorrichtung auf eine „Schüttelrinne“ gekippt. Von dort gelangte er zum „Becherwerk“ und über einen „teleskopischen Auslauf“ in spezielle „Großraumwagen“. Diese „staubdicht gekapselten“ Wagen, die 12 Kubikmeter Abfall aufnehmen konnten, transportierten den Müll zur damaligen Müllkippe in Bickendorf und ab 1928 zur Müllverwertungsanlage.

1927 hatte die Stadt 66 Elektrokarren und Anhänger und 12 Zugmaschinen für 42 Großraummüllwagen im Einsatz. An eine Zugmaschine wurden zwei dieser Wagen angehängt. Das Wechseltonnensystem war Teil eines Gesamtkonzepts, zu dem auch die bereits Ende des 19. Jahrhundert diskutierte Müllverbrennungs- bzw. -verwertungsanlage gehören sollte.

Rund zehn Jahre wird der Kölner Müll in Niehl verbrannt.

Gegen Ende der Weimarer Zeit, in den ersten Jahren des „Dritten Reichs“ wurden Pläne für den Bau und Betrieb der ersten Kölner Müllverbrennungsanstalt konkret. Bereits 1925 hatte der Rat der Stadt Köln die Errichtung einer Anlage im Niehler Industriegebiet beschlossen. Den Zuschlag erhielt die „Müll- und Schlackenverwertungsanlagen AG“ (Musag). Die Musag plante, aus der beim Schmelzprozess anfallenden Schlacke Bausteine herzustellen, etwa für den Straßenbau. Daraus hofften die Stadtväter sogar einen Überschuss für die Stadtkasse erzielen zu können.

Der Probebetrieb der Müllverbrennungsanlage und der angeschlossenen Steinfabrik startete 1928. Die Großraumwagen brachten den Müll, er wurde sortiert und verbrannt. Doch von Anfang an gab es technische Probleme, die nie behoben werden konnten. Auch blieb der Absatz der Bausteine weit hinter den Erwartungen zurück.

1930 erfuhren die Bürger das Ausmaß der Probleme. Die öffentliche Auseinandersetzung über das Scheitern der Pläne war schon gekennzeichnet von der politischen Radikalisierung am Ende der Weimarer Republik. Besonders heftigen Angriffen sah sich der damalige Oberbürgermeister Konrad Adenauer ausgesetzt. Zuerst gab man die Steinproduktion auf. Am 31. März 1939 wurde die Anlage dann ganz stillgelegt.

In den 30er Jahren wurden Müllabfuhr und Entsorgung grundlegend neu organisiert. 1933 war das Wechseltonnensystem zwar noch auf weitere Teile des Stadtgebiets ausgedehnt worden. Doch ab 1935 ging man allmählich wieder zum alten Tonnenumleersystem über, das günstiger und weniger aufwändig war. 

Geregelte Straßenreinigung und Müllabfuhr sind nicht mehr möglich.

Während der Kriegsjahre 1939 bis 1945 herrschte starker Personalmangel, weil so viele Mitarbeiter zur Wehrmacht einberufen worden waren. Alliierte Fliegerangriffe auf Köln erschwerten die geregelte Straßenreinigung und Müllabfuhr zusätzlich.

Im März 1945 marschierten dann amerikanische Truppen in das linksrheinische Köln ein. Die deutschen Soldaten nahmen bei ihrem Rückzug die noch fahrbaren Wagen des Fuhrparks mit auf die rechte Rheinseite. Nach Kriegsende fand man einige Fahrzeuge in stark beschädigtem Zustand wieder. Von den 45 Müllwagen der Vorkriegszeit waren 1945 nur noch vier im Einsatz. Die Müllabfuhr musste mit Lastwagen oder sogar wieder mit Pferdefuhrwagen durchgeführt werden. Außerdem konnten nur noch 25.000 der einst 105.000 Mülltonnen genutzt werden.

In den ersten Jahren nach Kriegsende musste improvisiert werden. Ersatzteile für Fahrzeuge und Motoren gewann man durch Ausbau aus den Wagen, die nicht mehr zu reparieren waren. Besonders problematisch erwies sich der Mangel an geeigneten Arbeitskräften. Rund 200 Jugendliche wurden als „Dienstverpflichtete“ eingesetzt, die aber zum größten Teil nach kurzer Beschäftigungsdauer wieder ausschieden.

Bei der Stadtreinigung herrscht Arbeitskräftemangel.

Nachdem die Mangelwirtschaft der frühen Nachkriegszeit überwunden war, stiegen der Konsum und damit die Müllmenge: Bereits zwischen 1952 und 1955 von 385.000 auf 500.000 Kubikmeter. Und während der Anteil von Plastik-Verpackungen ständig zunahm, reduzierten sich die Ascheabfälle. So war es möglich, ab 1967 nach und nach Mülltonnen aus Kunststoff einzusetzen.

Ende der 50er Jahre, auf dem Höhepunkt des „Wirtschaftswunders“, war es wieder schwer, in ausreichendem Umfang Arbeitskräfte zu bekommen. Deshalb stellte man 1959/60 die ersten Gastarbeiter aus Italien ein. Sie wohnten in Unterkünften auf dem Gelände der Betriebsstelle Jennerstraße. 1962 beschäftigte man erstmals Gastarbeiter türkischer Nationalität. 1964 waren von den rund 1200 beim Stadtreinigungs- und Fuhramt beschäftigten Arbeitern 385 ausländischer Herkunft.

Anfang der 70er Jahre erhielten die Müllwerker und Straßenkehrer statt der grauen Arbeitskleidung, über die später auch auffällige Schutzwesten getragen wurden, orangefarbige Arbeitskleidung. So sind sie im zunehmenden Straßenverkehr besser zu erkennen. Und Anfang der 90er Jahre sah man auch die ersten Frauen bei der Straßenreinigung.

Bis Ende der 60er Jahre kam der Müll ausnahmslos auf eine der zahlreichen kleinen Kippen im Kölner Stadtgebiet. Doch der städtische Deponieraum reichte bald nicht mehr aus. 1970 ging man dazu über, den Müll der Großstadt in stillgelegte Gruben des Braunkohlenreviers „Vereinigte Ville“ zu entsorgen.

Aber auch die Idee der Müllverbrennung war nie ganz aufgegeben worden. Mit dem Abfallwirtschaftskonzept von 1988 rückte die Realisierung einer Müllverbrennungsanlage näher. Die Entscheidung fiel schließlich auf ein Grundstück in Köln-Niehl, nur wenige 100 Meter von der alten Anlage entfernt. Die 1992 gegründete AVG erhielt nach einigen Diskussionen 1996 die Genehmigung zum Bau einer Restmüllverbrennungsanlage (RMVA). Seit 1998 ist sie in Betrieb.

Aus dem städtischen Amt werden die Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln (AWB).

Am 1. Januar 1998 wurde das Amt für Abfallwirtschaft, Stadtreinigung und Fuhrwesen auf Grund eines Ratsbeschlusses in einen kommunalen Eigenbetrieb überführt. Er erhielt den Namen Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln (AWB). Um auf dem immer härter umkämpften Abfallentsorgungsmarkt noch wettbewerbsfähiger zu werden, wurde schließlich eine selbstständige Gesellschaft gegründet.

Die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH & Co. KG entsteht unter Beteiligung der Stadtwerke und Trienekens.

Am 1. Januar 2001 fiel der Startschuss für die „neue AWB“. Aus den Abfallwirtschaftsbetrieben der Stadt Köln wurde die privatwirtschaftlich geführte AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH & Co. KG als Tochtergesellschaft der Stadtwerke Köln GmbH. Mit dieser Gründung versprach die AWB den Kölner Bürgern rechtsverbindlich stabile Gebühren bis zum Jahr 2005. Seitdem dürfen Steigerungen nur im Rahmen der allgemeinen Preisentwicklung erfolgen.

Kritiker hielten die neue Organisationsform für ein gewagtes Experiment, doch die AWB entwickelte sich in kurzer Zeit zu einem umsatz- und ertragsstarken Unternehmen. Lag der Umsatz im Gründungsjahr noch bei rund 81 Mio. €, stieg er im Laufe der Jahre kontinuierlich an und erreichte 2010 zirka 117,0 Mio. €. Gleichzeitig nahm die Zahl der Beschäftigten zu und lag Ende 2010 bei nahezu 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das sind etwa 330 Arbeitsplätze mehr als im Jahr 2001.

Die Stadtwerke Köln GmbH (SWK) erwerben 100 Prozent des Kommanditkapitals der AWB.

Blick zurück auf mehr als ein Jahrhundert der Unternehmensgeschichte

Rund 120 Jahre nach ihren Anfängen als „städtischer Reinigungsbetrieb“ sind die AWB zu einem deutschlandweit führenden Unternehmen in den ökologisch sensiblen Bereichen Müllabfuhr und Straßenreinigung geworden. Pro Woche erledigt die AWB mehr als 184.000 Aufträge für Restmüllentleerungen, dazu kommen etwa 53.000 Biomüllentleerungen pro Woche, sowie die Leerung von fast 135.000 Blauen Tonnen alle 14 Tage. Seit Anfang 2010 hat sich dieses riesige Pensum durch den Großauftrag für das Leeren von mehr als 125.000 Gelben Tonnen weiter deutlich erhöht. Außerdem hat die AWB allein im vergangenen Jahr fast 175.000 Sperrmüllaufträge für die Kölnerinnen und Kölner erledigt.

Aus der AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH & Co. KG wird die AWB Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH.