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1. Sachstandsbericht Coffee-to-go in Köln vorgestellt – Maßnahmenplan zur nachhaltigen Verringerung der Abfallmengen in Köln

In der Ausschusssitzung Umwelt und Grün / Betriebsausschuss Abfallwirtschaft am 07.07.2017 stellte Stephanie Otto als Prokuristin der Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH (AWB) stellvertretend für AWB, Stadt Köln und IHK den ersten Sachstandsbericht „Coffee-to-go“ vor, der fraktionsübergreifend große Zustimmung fand.

Der 1. Sachstandsbericht markiert dabei den Beginn eines nachhaltigen Umsetzungskonzeptes im Rahmen des Abfallvermeidungsprogramms der Stadt Köln, welches im neuen Abfallwirtschaftskonzept der Stadt Köln (AWK) eine entsprechende Verankerung finden wird.

Neben der Berücksichtigung der laufenden Untersuchungen von diversen Expertengremien sieht der Maßnahmenplan einen Pilotversuch in der Stadtverwaltung Köln sowie eine von Stadt, AWB und Wirtschaftsvertretern getragene Kampagne zur Information und Sensibilisierung mit dem Verbrauch von Coffee-to-go-Bechern vor.

65 Millionen Coffee-to-go-Einwegbecher pro Jahr in Köln
Kaffee zum Mitnehmen – „Coffee to go“ – wird immer beliebter. Bislang wird er meist in Einwegbechern ausgeschenkt. Nach Schätzungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) landen in Deutschland täglich 7,6 Millionen Kaffeebecher im Abfall.

Allein in Köln sind rund 65 Millionen Coffee-to-go-Einwegbecher im Jahr nach einmaligem Gebrauch zu entsorgen, das sind rund 180.000 Becher pro Tag.

Der weit überwiegende Teil der Becher wird im öffentlichen Raum in den Straßenpapierkörben der AWB entsorgt oder einfach achtlos weggeworfen, beides verursacht Kosten durch Leerung oder Beseitigung des wilden Mülls.

Politischer Auftrag an Stadt und AWB (AN/2076/2016)
Der Ausschuss für Umwelt und Grün der Stadt Köln hat im November 2016 den Auftrag erteilt, Möglichkeiten zur Einführung eines Pfandsystems für Coffee to-go -Mehrwegbecher in Köln zu prüfen.

Maßnahmenpaket
Mit der Zielsetzung nachhaltige Lösungsansätze für Köln zu erarbeiten, wurde auf Basis von eingehenden Recherchen und intensivem Austausch mit anderen Städten und Ministerien in zwei Expertengesprächen unterschiedliche Konzepte und Lösungsansätze mit Akteuren aus Stadt, AWB, IHK und Kölner Wirtschaft diskutiert. Im Mai 2017 trafen sich hierzu 15 Vertreter von Kölner Ausgabestellen von Coffee-to-go aus Gastronomie, Verbänden, Einzelhandel und Unternehmen. Zielsetzung war, gemeinsam mit den Experten mögliche Lösungsansätze sowie notwendige Erfolgsfaktoren für Köln im Umgang mit Ein- und Mehrwegbechern aufzuzeigen. Auf Basis des kompetenten und konstruktiven Austauschs konnte das Maßnahmenpaket entwickelt werden.

Der Schwerpunkt des Konzeptes liegt in einer nachhaltigen Beschäftigung des Themas und Fortführung des Austauschs mit anderen Städten, Ministerien und Vertretern der Wirtschaft, zu bereits in Auftrag gegebenen Studien/Pilotversuchen, wie z.B.:

  • Machbarkeitsstudie zum Einsatz von Mehrwegbechern 
  • Entwicklung eines eigenen Mehrwegbechers 
  • Studie zu Vorteilen von Mehrwegbechern 
  • Kampagne gegen Becherflut 
  • Aufbau eines Pfandsystems 
  • Prüfung eines Pilotversuchs in Köln zur Verbesserung des Recyclings von Einwegbechern zusammen mit McDonald‘s

Für Köln ist zudem ein Ausbau des Systems „Befüllung von Kundenbechern“ vorgesehen: 

  • Pilotversuch Mehrwegangebot für die städtischen Mitarbeiter im Stadthaus Deutz, der voraussichtlich nach den Sommerferien beginnt 
  • Beauftragung einer Studie durch AWB zur „Zielgruppenanalyse Coffee-to-go in Köln“ 
  • Herausarbeitung der Anforderungen von Kölner Coffee-to-go Nutzern um deren „Nerv zu treffen“ und somit die Akzeptanz von Mehrwegsystemen zu erhöhen
  • Erarbeitung eines Kommunikationskonzeptes für die „Nutzung von Kundenbechern“
  • Information für Anfallstellen 
  • Nutzer sensibilisieren

Stellungnahmen der Beteiligten
„Ich begrüße die mit dem Ausschuss abgestimmte Vorgehensweise, denn so ist es uns möglich, eine wichtige Maßnahme zur Abfallvermeidung in Köln umzusetzen. Neben einer Bewusstmachung über die ökologischen Auswirkungen sehen wir weitere Vorteile in einer möglichen Reduzierung von Littering“ erläutert Carla Stüwe, Koordinierungsstelle Abfallwirtschaft der Stadt Köln.

„Um Abfall-und Ressourcenwirtschaft nachhaltig gestalten zu können, ist es wichtig, tragfähige Lösungen zu erarbeiten. Nur gemeinsam können Einwegbecher reduziert, bessere Verwertungsmöglichkeiten geschaffen und Mehrwegsysteme für Heißgetränke ausgebaut werden. Das abgestimmte Maßnahmenpaket bietet uns hierzu eine gute Basis.“ sagt Stephanie Otto, Prokuristin der AWB.

„Die Ergebnisse machen auch im Umweltbereich deutlich, dass sich die Kölner Wirtschaft aktiv in ökologische Verbesserungsprozesse einbringt. Wir sehen den Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Stadt, AWB und den Unternehmen, die angehende Maßnahmen entscheidend mittragen und umsetzen werden, als wichtigen Schritt für eine gemeinsame Lösung, von der die ganze Stadt profitieren kann.“ kommentiert Elisabeth Slapio – Geschäftsführerin im IHK-Geschäftsbereich Innovation und Umwelt – den Prozess.

Alle Informationen wie den 1. Sachstandsbericht finden Sie hier. Dort ist auch der Flyer „EINFACH. SAUBER. BECHER Mein Becher, mein Kaffee - kein Abfall!“ zu finden.

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