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Wertvolle Rohstoffe nutzen

AWB startet Pilotversuch „Biotonne für uns“

Zwei Drittel der Haushalte in Köln nutzen bereits eine Biotonne, die kostenlos angeboten wird. Bioabfall ist ein wertvoller Rohstoff, der als Kompost in der Landwirtschaft eingesetzt oder zu Biogas umgewandelt wird. Ziel ist es, noch mehr Bioabfall in diesen Stoffkreislauf zu bringen, der heute noch in der Restmülltonne landet.

Deshalb hat die Stadt Köln die Abfallwirtschaftsbetriebe Köln GmbH (AWB) mit einem Testversuch beauftragt: In dem einjährigen Pilotprojekt „Biotonne für uns“ wird geprüft, ob eine obligatorische Biotonne für alle Haushalte eine gute Möglichkeit darstellt, bürgernah und unkompliziert einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit zu leisten. Dabei ist die Mithilfe der Bürger und Bürgerinnen bei der Trennung der Abfälle sehr wichtig.

Und das ist konkret geplant:
Der Pilotversuch führt die Biotonne flächendeckend in den Stadtteilen Bickendorf und Buchforst ein, die aufgrund ihrer Einwohner- und Bebauungsstruktur ausgewählt wurden.

Alle Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer im Testgebiet, die bislang noch keine Biotonne nutzen, werden zeitnah angeschrieben und darüber informiert, welches Behältervolumen ihre zukünftige Biotonne haben wird.

Ab Januar erhalten auch alle Mieterinnen und Mieter in den beiden Stadtteilen weitere Informationen. Die AWB erläutert das Pilotprojekt bürgernah und klärt ganz praktische Fragen wie: „Was darf in die Biotonne?“ oder „Was passiert mit meinem Biomüll?“

Ab 1. Februar 2024 erhalten die Haushalte im Pilotgebiet dann ganz automatisch ohne zusätzliche Kosten ihre Biotonnen.

Der Leerungsrhythmus beginnt, sobald die Tonnen aufgestellt sind. Ein Aufkleber auf dem Tonnendeckel informiert über den Abholtag. Bonus für alle Kunden im Projektgebiet: Die Leerung der Biotonnen – auch bei bereits vorhandenen Biotonnen – erfolgt ganzjährig einmal pro Woche.

Die AWB wertet den Inhalt aller im Testgebiet gesammelten Bioabfälle mit Hilfe wissenschaftlicher Unterstützung aus. Es wird überprüft, wie sich die Bioabfallmengen verändern, welche Qualität der gesammelte Bioabfall hat und welche Maßnahmen notwendig sind, um die bisher gute Qualität der Kölner Bioabfälle mit einer niedrigen Quote an Störstoffen zu erhalten.

Der Ergebnisbericht zum Pilotprojekt soll 2025 vorliegen. Dann wird es eine Empfehlung geben, ob die Biotonne in Köln stadtweit eingeführt werden sollte.

Hintergrund:
Die Pilotstadtteile Bickendorf und Buchforst weisen einen relativ geringen Anschlussgrad an die Biotonne auf, so dass hier ein hohes Potenzial an zusätzlichen Bioabfällen besteht. Hier kann die Einführung bei Mehrfamilienhäusern und Wohnanlagen bzw. Mietwohnungen getestet werden. Die Pilotgebiete bieten ein Potenzial zum Anschluss von zusätzlich rund 1.200 Objekten an die Biotonne mit Sammelmengen von bis zu 36 Tonnen pro Woche.

Die Biotonne:
Die Kölner Biotonne wird nicht zu Unrecht als „Königin der Kreislaufwirtschaft“ bezeichnet:

Aus einem Teil des Bioabfalls entsteht Kompost, der als Kölner Kompost vermarktet wird. Ein Teil des Bioabfalls gelangt vorher in die Vergärungsanlage, wo Biomethan erzeugt wird. Das Biogas „Made in Cologne“ hat Erdgasqualität, wird ins Erdgasnetz eingespeist und auch zur anschließenden Betankung der AWB-Entsorgungsfahrzeuge verwendet. Diese Fahrzeuge sparen so erhebliche Mengen an CO2 ein, senken die Feinstaubbelastung um 95 Prozent und verringern obendrein noch die Geräuschemissionen erheblich.

Um das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) in Köln umzusetzen, gibt es das sogenannte Abfallwirtschaftskonzept der Stadt Köln. Darin ist unter anderem vorgesehen, die Bioabfallmengen bis 2027 um 20 Prozent zu erhöhen. Ein ambitioniertes Ziel. Regelmäßig finden Werbekampagnen „Pro Biotonne“ statt und auch aktuell ist die Biotonne ein Fokusthema in der Kommunikation der AWB. Viele Projekte und Maßnahmen wurden bereits umgesetzt und einige Stadtbezirke haben Anschlussquoten von 70 und mehr Prozent. Andere Bezirke liegen aber auch deutlich unter dem (Kölner) Durchschnitt von 67 Prozent (Stand November 2023).

Zur Erinnerung: In die Biotonne privater Haushalte gehören alle organischen Abfälle aus Küche und Garten sowie alle Essensreste. Auch Gekochtes darf in die Biotonne: Um noch mehr Biogas produzieren zu können, helfen besonders gut Essensreste „nach dem Kochtopf“.

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